#MeinShirtistda - Ich bleib zu Hause

Freitag gegen Abend gestaltete eine kleine Gruppe das Umfeld des Mahnmals etwas kunstvoller und bunter als es gewöhnlich dort aussieht. Knapp 100, teils mit Botschaften beschriftete Shirts, aufgehängt auf Leinen zwischen den Bäumen. Dank schönem Wetter und blühendem Rapsfeld daneben, sind viele schöne Fotos entstanden.

Unschöne Überraschung am Samstag morgen danach: Unsere Kunstaktion wurde in der Nacht auf Samstag zerstört. Die meisten Shirts lagen im angrenzenden Rapsfeld. Offensichtlich können nicht alle den 8.Mai als den (Jahres-)Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus feiern.

Abends wurden die Shirts (natürlich!) wieder aufgehängt. Nun zwischen den Bäumen entlang des angrenzenden Radweges und „begrüßten“ von dort die etwa 20 extremen Rechten, die nachmittags am Mahnmal eine Kundgebung abhielten.

Schau mal wer da hetzt

Die Teilnehmenden der extrem rechten Kundgebung setzen sich überwiegend zusammen aus Mitgliedern der NPD, der Mini-Kleinstpartei „Die Rechte“ bzw. der personengleichen „Kameradschaft Rheinhessen“, hielten 3 Reden am Mahnmal und zogen nach einer Stunde wieder ab.
Nach Angaben der Polizei, wurde ein Verfahren wegen des Verdachts auf Volksverhetzung eingeleitet.

Lautstarker Gegenprotest

Etwa 70 Menschen nahmen knapp 150 Meter entfernt an einer Protest-Kundgebung teil, äußerten lautstark ihren Unmut gegen die extremen Rechten und zogen nach Beendigung der Veranstaltung größtenteils als Demonstration zum Bahnhof in Bretzenheim. Aufgerufen dazu hatten verschiedene antifaschistische Gruppierungen.

Warum wir als Bündnis nicht vor Ort waren

Pandemiebedingt riefen wir als Bündnis „Kreuznach für Vielfalt“, anders als in den Jahren zuvor, nicht zum direkten Protest vor Ort auf.
Unserer Einschätzung nach, ist es während einer Pandemie sinnvoller eine Kunstaktion vor Ort zu kreieren, die stellvertretend für viele Menschen steht, als mit mehreren hundert Menschen anwesend zu sein. Auch wenn das vielleicht mit entsprechenden coronabedingten Auflagen möglich gewesen wäre.

Höchstwahrscheinlich wird es leider, leider nicht der letzte Aufmarsch der extremen Rechten gewesen sein. Und dann sind wir auch wieder da. Selbstverständlich. Alle gemeinsam gegen den Faschismus!

Weitere, externe Links:

Fotos der Aktion #MeinShirtistda



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