Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer würdigte das Engagement des Kinderschutzbundes für die Kinder der Stadt und hob insbesondere hervor: „Kinderrechte gehen uns alle an. Wir alle müssen ein großes Interesse daran haben, dass möglichst alle Kinder in unserer Stadt gut aufwachsen und damit als Erwachsene die Chance haben, sich aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen.“

Ministerin: „Rheinland-Pfalz ist das Familien- und Kinderland.“

Zuvor hatte bereits Bildungsministerin Stefanie Hubig die Bedeutung der Kinderrechte unterstrichen und darauf hingewiesen, dass diese Rechte in Rheinland-Pfalz bereits Verfassungsrang haben, und dass das Land energisch daran mitwirkt, die Kinderrechte auch ins Grundgesetz zu integrieren. „Rheinland-Pfalz ist das Familien- und Kinderland. Bei uns werden Kinder und Jugendliche ernst genommen und gehört. Deswegen stärken wir in unseren Gesetzesvorhaben auch die Mitbestimmungsrechte von Kita-Kindern sowie von Schülerinnen und Schülern“, unterstrich Hubig und bedankte sich beim Kinderschutzbund und allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die den Platz der Kinderrechte in Bad Kreuznach ermöglicht haben.

Dass Rheinland-Pfalz mit dem ersten Platz der Kinderrechte Deutschlands in Höhr-Grenzhausen (Westerwald) eine besondere Bewegung in Gang gesetzt hat, würdigte der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers. Für ihn sind diese Plätze keine leeren Symbole, sondern täglicher Ansporn, die Kinderrechte auf allen Ebenen umzusetzen. Dass da noch viel zu tun ist, belegte der leidenschaftliche Kämpfer gegen Kinderarmut an überzeugenden Beispielen. Hilgers: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Initiative, Kinderrechten einen sichtbaren Platz im Stadtbild einzuräumen, so erfolgreich ist! Nach Höhr-Grenzhausen, Mainz und Elmshorn in Schleswig-Holstein haben die Kinderrechte jetzt auch in Bad Kreuznach eine Adresse. Dadurch wird das Bewusstsein für die Rechte von Kindern in der Bevölkerung verankert, und Kinder hoffentlich stärker beteiligt - in ihrem direkten Umfeld, in Schule und Kita, und auch bei der Städteplanung.“

Der Landesvorsitzende des DKSB, Christian Zainhofer, erläuterte das Engagement des Landesverbandes, in vielen Orten des Landes Plätze und Straßen der Kinderrechte zu initiieren. Es gehe darum, das Thema von den Höhen der nationalen und internationalen Politik in die Amtsstuben von Städten und Dörfern, in Rathäuser und kommunale Gremien zu tragen.
Zainhofer: „Besonders wichtig ist uns, dass mit den Kinderrechten im Grundgesetz das Recht der Kinder auf Beteiligung in allen sie betreffenden Angelegenheiten festgeschrieben wird. Diese Rechte umzusetzen wird vor allem die Aufgabe der Kommunen und der Länder sein, weswegen wir die Entscheidungsträger vor Ort für dieses wichtige Thema sensibilisieren
wollen.“

Dieser Idee ist der Kinderschutzbund Bad Kreuznach gerne gefolgt, sagte dessen Vorsitzende Steffi Meffert. Sie erläuterte den vielen Gästen den Werdegang der Aktion und stellt viele Bezüge her zur täglichen Arbeit in der Stadt. Sie sagte: „Die Zusatzbenennung „Platz der Kinderrechte“ soll symbolisch eine ständige Aufforderung sein, die Rechte der Kinder und
Jugendlichen endlich im Grundgesetz zu verankern. Wir verstehen es auch als Zeichen an die Bürger und die Besucher unserer Stadt, dass Bad Kreuznach die Anliegen der jungen Menschen  ernst nimmt und sich in vielfältiger Weise für deren Sorgen und Interessen einsetzt.“

Zur offiziellen Einweihung des „Platzes der Kinderrechte“ war auch der Stadtbürgermeister von Höhr-Grenzhausen, Michael Thiesen, gekommen. Die Stadt hat den ersten Platz dieser Art in Deutschland gewidmet und zu diesem Anlass ein Staffelholz gestiftet, das nun von Ort zu Ort zieht und die Namen jener Städte sammelt, die solche Plätze einweihen. Bad Kreuznach
ist der fünfte nach Höhr-Grenzhausen, Mainz, Pinneberg und Elmshorn.

Während die Erwachsenen dem „Eiermarkt“ seinen neuen Namenszusatz verliehen, hatten die Kinder ihn längst wie selbstverständlich in Beschlag genommen. Dabei halfen nicht nur das Spielmobil des Kinderschutzbundes, weitere Abenteuer und leckeres Essen, sondern auch der Mainzer Musiker Oliver Mager, der seinen extra komponierten Kinderrechte-Song und andere Lieder sang. Außerdem fand sie sich „Justine, die Kinderrechte-Fee“ auf der Theaterbühne ein und nahm damit ebenfalls „ihren“ Platz in Besitz.

Der Deutsche Kinderschutzbund Rheinland-Pfalz:

logo kinderschutzbundFür die Zukunft aller Kinder! Im DKSB (1953 in Hamburg gegründet) sind über 50.000 Einzelmitglieder in über Ortsverbänden aktiv – und machen ihn zum größten Kinderschutzverband Deutschlands. In Rheinland-Pfalz setzen sich mehr als 200 haupt- ca. 1000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Kinder und gegen Missstände ein, drängen Politiker und Verwaltung zum Handeln und packen selber an. Der DKSB will Kinder stark machen, ihre Fähigkeiten fördern, sie ernst nehmen und ihre Stimme hören. Mit den Schwerpunktthemen Kinderrechte, Kinder in Armut und Gewalt gegen Kinder setzt sich der DKSB für die Kinder in unserem Land ein.

Der Deutsche Kinderschutzbund OV/KV Bad Kreuznach e. V. : Kinder schützen – Eltern unterstützen

Der Orts- und Kreisverband Bad Kreuznach wurde 1981 gegründet. Zunächst arbeiteten ausschließlich ehrenamtlich engagierte Menschen in verschiedenen Arbeitsgruppen zu Kinderschutzthemen. Inzwischen setzen sich 4 hauptamtliche und rund 30 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unterstützt von 5 Honorarkräften und rund 150 Mitgliedern für den Kinderschutz in Bad Kreuznach ein. Ziel ist es, gemeinsam mit Fachkollegen der freien und öffentlichen Jugendhilfe, den Vereinen und Verbänden, den politischen Entscheidungsträgern und allen Bürgern dieser Stadt dafür zu sorgen, dass
Kinder gehört, gefördert und geschützt, sowie Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben unterstützt werden.

Text und Fotos von Kinderschutzbund Bad Kreuznach