20210521 maennlichkeit2021

Aus der Einladung zur Veranstaltung:

Unter Männlichkeit sind viele Begriffe, Ideen und Mythen zu verstehen. Welche ‎Männlichkeitsbilder reproduzieren wir noch heutzutage und wie können wir diese ‎idealtypischen Bilder verändern? Das sind Fragen, die unsere Podiumsdiskussion versucht zu ‎reflektieren.‎

Es ist wichtig zu erkennen: Das Patriarchat führt Männer, vor und von der Geburt an, ‎durch eine Gasse des Privilegs. Einerseits ist die Gesellschaft vom Patriarchat geprägt und ‎gewährt Männern Macht, Ansprüche und Zugang zu Ressourcen. Anderseits begrenzt diese ‎Männlichkeit Jungs auf das binäre Verständnis von Geschlechtern und darüber hinaus hindert ‎dieses Konzept Männer daran sich emotional, affektiv und menschlich zu öffnen. Für eine ‎Gesellschaft mit mehr Gerechtigkeit müssen wir die patriarchalen Strukturen abschaffen.

Aber, stimmt es, dass Männlichkeit noch bis heute wie eine Maske für Männer ‎funktioniert? Indem Männlichkeitsmythen, wie Starksein und niemals Gefühle oder ‎Verwundbarkeiten zeigen zu dürfen, noch Platz in unsere Gesellschaft haben? Dieses Konzept ‎von Männlichkeit ist für Frauen, für Menschen ohne binäre Geschlechtszuordnung, für die ‎Gesellschaft und auch für die Männer selbst toxisch. Der Weg zu einer kritischen ‎Männlichkeit kann über das Hinterfragen von Männlichkeitsbilder gehen, kann auch aus der ‎wertschätzenden Auseinandersetzung mit unseren Erfahrungen sein. ‎
Solche Fragen, und ja wir haben viele andere Fragen, können nicht auf einmal ‎beantwortet werden. Aber es ist dringend nötig zu hinterfragen, was bedeutet Männlichkeit ‎im Jahr 2021?!

Moderiert wird das Podium von Mateus Schmitt Pacífico (Pronomen: er/ihn). Er ist ‎Aufsuchender Jugendsozialarbeiter in Bad Kreuznach und immer wieder damit konfrontiert, ‎dass Männlichkeitsvorstellungen giftige Wirkungen auf ihn und sein Umfeld haben. ‎Deswegen startete er diese Idee um Austausch und Auseinandersetzung anzuregen.‎
Gesprächspartner*innen:

  • Manfred Thesing ist seit der Geburt seines ersten Kindes 1987 Hausmann und hat ‎zwei Kinder erzogen. Er ist Ende der achtziger Jahre mit seiner Familie aus einer ‎Studierendenstadt in den Landkreis Bad Kreuznach in ein 400 Seelen Dorf gezogen ‎und hat dort als Hausmann viele Irritationen erlebt.‎
  • Nurettin Küçükay ist Logopäde und Körpertherapeut. Ihm ist wichtig, sich als Mann ‎selbst zu lieben, die Grenzen die einem auferlegt werden mit dem eigenen Selbstgefühl ‎zu konfrontieren und zu gucken, wer man ist, was man braucht und wer einem zeigen ‎kann, wer man noch werden könnte. Wichtig ist ihm, die Angst vor Veränderungen zu ‎verlieren und andere auf ihrem Weg zu unterstützen.‎
  • Sebastian Gräff, Mitbegründer*in des Queer Treffs Bad Kreuznach, hat einen langen ‎Weg der Selbstfindung hinter sich. Was ihm*ihr dabei immer wieder im Weg stand, ‎waren starre Geschlechterrollen und toxische Männlichkeitsbilder. Für ihn*sie ist klar: ‎die Dekonstruktion von toxischer Männlichkeit trägt zum gendersensiblen, ‎gewaltfreien und gleichberechtigten Umgang zwischen Menschen bei.‎

Das Publikum wird in der zweiten Hälfte die Gelegenheit haben, Fragen zu stellen. ‎
Das Panel finde digital bei Zoom statt.‎

Formlose Anmeldung bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten.‎
Das Online-Panel wird veranstaltet von „Wir – Flüchtlinge aktiver Bad Kreuznach“ (Pfarramt ‎für Ausländerarbeit) und Eigenständige Jugendpolitik! RLP (Stadtjugendförderung „Die ‎Mühle“ Bad Kreuznach) in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung RLP und dem ‎Queertreff Bad Kreuznach.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Veranstaltung findet bei Zoom-Webinar statt. Die ‎Teilnehmenden haben kein Bild und keinen Ton. Über eine integriertes "Frage & Antwort"-‎Tool kann man sich in das Gespräch einbringen. Wer persönlich eine Frage stellen möchte, ‎kann eine Freigabe seiner Kamera und seines Mikros anfragen.

Die Arbeit des „Wir“ - Projekts wird gefördert durch das Bundesministerium des Innern, für ‎Bau und Heimat sowie durch den Landkreis Bad Kreuznach. Die Veranstaltung findet im ‎Rahmen der Reihe „Zukunft retten“ statt. Wir danken dem Bundesprogramm Demokratie ‎Leben und Kreuznach für Vielfalt für die Unterstützung der Veranstaltung. ‎

Wir freuen uns auf eine lehrreiche und spannende Veranstaltung mit Euch!