„Wir müssen die Erinnerung an den Holocaust pflegen und wachhalten. Wir müssen uns entschieden gegen Intoleranz und Hass, gegen Rassismus und Antisemitismus, gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wenden.“
Kaster-Meurer richtete ihren Blick auch auf die aktuelle Situation. Nach zwei Jahren der Pandemie erlebe man eine zunehmende Radikalisierung einer lauten Minderheit. „Jede Person, die sich an den unangemeldeten Spaziergängen beteiligt, muss sich darüber im Klaren sein, mit wem man sich da zusammentut. Niemand kann behaupten, er wüsste nicht, dass die Aktionen häufig durch demokratiefeindliche Gruppierungen und Einzelpersonen gesteuert sind.“
Sie wünsche sich stattdessen ein solidarisches Zeichen für all diejenigen, die sich seit zwei Jahren den Auswirkungen der Pandemie mit ihrer Arbeitskraft entgegenstellen. „Wir wünschen uns in unserer Stadt Respekt vor dem anderen Menschen und der anderen Meinung. Ohne Respekt können wir nicht in Frieden miteinander leben.“
Daher sei es ganz besonders wichtig, junge Menschen für die Gefahren von Ausgrenzung zu sensibilisieren, etwa im Unterricht, an Gedenkorten oder bei Stolpersteinverlegungen.Dass sich die weiterführende Schulen Bad Kreuznachs für das Gedenken und gegen Rassismus engagieren, bewiesen wieder Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) Sophie Sondhelm mit beeindruckenden und nachdenklich stimmenden Beiträgen. „Als sie die Juden holten“ von Martin Niemöller war eines der Gedichte, das die Jugendlichen szenisch darstellen. Außerdem wurde ein Abschnitt aus dem Buch „Damals war es Friedrich“ (Autor Hans-Peter Richter) gelesen.
Schülerinnen und Schüler der IGS Sophie Sondhelm beteiligten sich mit mehreren beeindruckenden Beiträgen an der Gedenkveranstaltung.
OB Dr. Heike Kaster-Meurer hielt eine Rede am Mahnmal Kirschsteinanlage. Daneben die Jugendlichen der IGS Sophie Sondhelm.
Text und Fotos von Isabel Gemperlein, Stadtverwaltung Bad Kreuznach