In Worms gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Aktivitäten der extrem Rechten. In letzter Zeit vorrangig rund um den für die NPD im Wormser Stadtrat sitzenden Michael Weick, Vorsitzender des NPD-Kreisverband Mainz-Worms. Frisch verurteilt wegen Volksverhetzung, weitere Verfahren sind anhängig.

Die NPD trifft sich um 12:45 Uhr am Wormser Bahnhof. Die geplante Demonstrationsroute wurde aber bisher weder von der NPD noch von den zuständigen Ordnungsbehörden bekannt gegeben.

Aufrufe zu bunten Protesten gegen braunen Aufmarsch

Traditionell veranstalten Gewerkschaften am Tag der Arbeit Kundgebungen um Arbeitnehmerrechte zu thematisieren. So lädt auch dieses Jahr der DGB-Stadtverband Worms zur Maikundgebung auf den Wormser Marktplatz ein. Im Anschluss wird es ab 12 Uhr eine Demonstration für Menschlichkeit in die Innenstadt geben. Ziel ist eine Kundgebung in der Nähe des Wormser Bahnhofs, zu der auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihr Kommen zugesagt hat. Am Bahnhof hat ab 12:45 Uhr die NPD ihren Treffpunkt.

Das Aktionsbündnis Schöner Leben - Nazis stoppen ruft zur Teilnahme an „friedlichen, durch einen breiten gesellschaftlichen Konsens getragene Blockaden" des Naziaufmarsches auf. Das dies erfolgreich sein kann, zeigte der 1. Mai 2009 in Mainz. 3000 Menschen sorgten damals dafür, dass die geplante Demonstration der Rechten schon auf dem Bahnhofsvorplatz endete.

Der Runde Tisch der Luthergemeinde in Worms hat einen Aufruf veröffentlicht und lädt ebenso wie das Aktionsbündnis Schöner Leben - Nazis stoppen zur Teilnahme an der DGB-Demonstration auf.

 

Aufruf des „Runden Tisches der Luthergemeinde gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus“

Die NPD hat für den 1. Mai einen überregionalen Aufmarsch in Worms angekündigt. Unter dem Motto "Asylbetrug macht uns arm" wollen die Neonazis den internationalen Tag der Gewerkschaften instrumentalisieren, um ihre rassistische Hetze gegen Flüchtlinge auf den Straßen zu skandieren. Sie versuchen, bei finanziell schwachen, arbeitslosen Menschen Neid zu schüren und die Schuld an sozialen Problemen den Flüchtlingen anzulasten. Sie verschweigen die Ursachen für die weltweite Flucht von Menschen wie Krieg, Bürgerkrieg, Verfolgung, Umweltzerstörung, Armut und Hungersnot. Sie missachten das Grundrecht auf Asyl, das nach den Erfahrungen des Faschismus in unserer Verfassung verankert wurde. Neonazis treten die unveräußerlichen Menschenrechte mit Füßen und wollen die Demokratie beseitigen.

Rassistische Hetze war und ist nicht selten ein Auftakt zu Mord und Totschlag. Allein seit 1990 wurden in Deutschland mehr als 180 MigrantInnen ermordet, weil sie nicht in das menschenverachtende Weltbild von Neonazis passten. An der Ermordung von 9 Migranten und der Polizistin Michelle Kiesewetter durch den NSU waren Neonazis beteiligt, die im August 1996 durch Worms marschierten.

Wir stehen an der Seite derer, die den Angriffen der Neonazis ausgesetzt sind!

Wir rufen alle Menschen - gleich welcher Religion oder Weltanschauung, Junge und Alte, mit oder ohne deutschem Pass - auf, Neonazis nicht ungehindert durch Worms marschieren zu lassen!

Wir stellen uns am 1. Mai mit kreativen, gewaltfreien Aktionen den Neonazis entgegen!

Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin unserer Landeskirche, Frau Ulrike Scherf, ist angefragt und hat Ihr Kommen und Ihre Mitwirkung signalisiert.

Bereits um 9 Uhr findet auf dem Obermarkt das Gebet der Religionen statt – auf dem Obermarkt, weil wir zeigen wollen: dies ist unsere Stadt!

Ab 10 Uhr findet die Kundgebung der Gewerkschaften zum 1. Mai auf dem Marktplatz statt.
Um 12 Uhr stellt sich unser Zug zur Gegendemonstration auf, los geht´s um 12.30 Uhr.
Um 13 Uhr findet eine Kundgebung u.a. mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer statt.
Es ist wichtig, dass wir ganz viele sind! Bitte laden Sie in allen Gemeinden und Gruppen ein.
Es ist wichtig, dass wir so viele sind, dass die Neonazis keinen Platz in unserer Stadt haben!

Unsere Überschrift heißt: Worms steht auf für Menschlichkeit!
Wir dulden Rassismus und Flüchtlingshetze bei uns nicht.

Runder Tisch der Luthergemeinde Worms, Pfarrer Fritz Delp