Schlimmer scheint es nicht mehr kommen zu können für den Libanon: Das Land ist wirtschaftlich am Ende, nachdem die Eliten die Banken systematisch geplündert und das Geld in die privaten Taschen umgeleitet haben. Seit Oktober 2019 hat die Zivilgesellschaft demonstriert: So geht es nicht weiter! Die Menschen forderten den Rücktritt der Regierung und einen Neuanfang für das Land.

Dann kam Corona mit einem lock-down im ganzen Land. Und am 4. August kommt es zur verheerenden Explosion von 2750 Tonnen Ammoniumnitrat im Hafen von Beirut, die grosse Teile der Stadt zerstört hat. Auch dafür ist die Regierung verantwortlich, denn wahrscheinlich wollte irgendwer noch ein Geschäft machen mit dem hochexplosiven Material, das im Hafen seit 2014 eingelagert war.

Was sind die Perspektiven für das Land in der Krise? Welche Akteure haben das Potential, den Libanon aus dem Chaos zu retten?

Clemens Ronnefeldt war im Oktober 2019 mit einer Gruppe des Ausländerpfarramts unterwegs im Libanon. Er nimmt uns mit in ein Land, das trotz aller Krisen auch eine vielfältige und aktive Zivilgesellschaft hat: Organisationen helfen den über 1 Million syrischen Flüchtlingen, kämpfen für die Rechte von Frauen, arbeiten für den Frieden und für die Verständigung der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften.Es werden diese Projekte vorgestellt. Das Netzwerk am Turm e.V. sammelt für das Haus des Friedens im Libanon zudem Spenden für die Opfer der Explosion in Beirut.

Im Rahmen der Interkulturellen Wochen 2020

Veranstalter: Ausländerpfarramt und Ev. Kirchengemeinde Bad Kreuznach

Text: Siggi Pick, auslanderpfarramt.de