2015-05-19-Stanisic FotoSaša StanišićEs ist die Nacht vor dem Fest im ucker-märkischen Fürstenfelde. Das Dorf schläft. Bis auf den Fährmann - der ist tot. Und Frau Kranz, die nachtblinde Malerin, die ihr Dorf zum ersten Mal bei Nacht zeigen will. Ein Glöckner und sein Lehrling wollen die Glocken läuten, das Problem ist bloß: die Glocken sind weg und Herr Schramm, ein ehemaliger Oberst der NVA, findet mehr Gründe gegen das Leben als gegen das Rauchen. Zudem treibt ein Einbruch die Schlaflosen um.

Alte Geschichten, Sagen und Märchen ziehen mit den Menschen um die Häuser. Sie fügen sich zum Roman einer langen Nacht, zu einem Mosaik des Dorflebens, in dem Alteingesessene und Zugezogene, Verstorbene und Lebende, Handwerker, Rentner und edle Räuber in Fußballtrikots aufeinandertreffen. Sie alle möchten etwas zu Ende bringen, in der Nacht vor dem Fest.

Saša Stanišić wurde 1978 in Visegrad in Bosnien-Herzegowina geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Sein Debütroman "Wie der Soldat das Grammofon repariert" begeisterte Leser und Kritik gleichermaßen; er wurde bisher in 30 Sprachen übersetzt. Auszüge seines neuen Romans "Vor dem Fest" wurden bereits vor Erscheinen ausgezeichnet, u.a. mit dem Alfred-Döblin-Preis. Zudem erhielt das Buch den Preis der Leipziger Buchmesse 2014 in der Kategorie Belletristik.

"Weltliteratur aus der Uckermark: In "Vor dem Fest" erzählt Saša Stanišić als gäbe es kein Morgen. Sein Roman ist das Ereignis des Frühjahrs."  (Andreas Platthaus / FAZ)

Text und Foto von Stadtbibliothek Bad Kreuz­nach