Kundgebung der extremen Rechten

Entgegen der Auflagen, startete bereits um 14:45 die Kundgebung der Neonazis mit Musik vom Band. Es folgte eine von Florian Grabowski abgelesenen Rede, kurz unterbrochen durch weiteres Liedgut (aus dem Bereich „NS-Rap“) und die ersten Strophe der Nationalhymne zum Abschluss, ebenfalls abgespielt vom Band. Danach endete die Kundgebung bereits um 15:15 Uhr und die Neonazis reisten direkt per Zug ab.

Neben dem üblichen Banner der Kameradschaft Rheinhessen, gab es dieses Mal zwei weitere Flaggen: Eine schwarz-weiß-rote Reichsflagge und eine Reichskriegsflagge. Die Verwendung hatte der Anmelder nach eigener Aussage erfolgreich vor dem Verwaltungsgericht eingeklagt, nachdem die Verwendung per Auflagen der Versammlungsbehörde untersagt wurde.

Hatten in etwa die selben Personen auf ihrer letzten Kundgebung in Bad Kreuznach im Dezember 2021, sich noch als „Neue Stärke Partei“ in neuem Outfit an selbem Ort präsentiert, scheint von deren „neuer Kampfkultur“ nicht viel übrig geblieben.

Achtzig sind vielmehr als acht

Die Gegenkundgebung unter dem Motto „Keinen Millimeter nach rechts“ fand in Ruf- und Sichtweite etwa 100 Meter entfernt statt. Bunt und lautstark demonstrierten die etwa 80 Teilnehmenden und gaben so ihren Protest kund gegen das spärliche Häufchen auf der Kundgebung der Neonazis.

Auffallend regenbogenbunt präsentierte sich der Bahnhofsvorplatz. Regenbogenflaggen hingen bereits vor Ankunft der unerwünschten Gäste, Blumenkübel wurden mit kleinen Regenbogenflaggen bunter gestaltet. Dies gab einen hübschen, farbenfrohen Kontrast ab, zu den sichtbar nicht erfreuten Neonazis, die in einem für sie mit Gittern abgesperrten Bereich etwa 30 Minuten rumstanden.