„Wir schweigen nicht, wir sind Euer böses Gewissen, die Weiße Rose lässt Euch keine Ruhe!“, hieß es auf einem Flugblatt der kleinen studentischen Widerstandsgruppe in München, zu dessen inneren Kreis neben Alexander Schmorell und Hans Scholl dessen jüngere Schwester Sophie, Christoph Probst, Willi Graf sowie der Universitätsprofessor Kurt Huber gehörten. Postum ist die Studentin, die mit ihren Freunden furchtlos die Stimme erhob gegen das NS-Unrechtsregime und den Vernichtungskrieg, tatsächlich zu einem Gewissen der Deutschen geworden.

Heute ist sie weltweit eine der bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte.

Schon wenige Tage nach Kriegsbeginn hatte die 18-jährige Sophie an ihren Freund Fritz Hartnagel, einen angehenden Berufsoffizier, geschrieben: „Ich kann es nicht begreifen, daß nun dauernd Menschen in Lebensgefahr gebracht werden von anderen Menschen. Ich kann es nie begreifen und ich finde es entsetzlich. Sag nicht, es ist für’s Vaterland.“ Und selbst als sie am 22. Februar 1943 vor Roland Freisler stand, sprach die 21-Jährige im Gerichtssaal unbeirrt aus, was sie dachte: „Was wir schrieben und sagten, das denken Sie alle ja auch, nur haben Sie nicht den Mut, es auszusprechen.“ Noch am selben Tag wurde Sophie Scholl mit dem Fallbeil hingerichtet.

In der neuen, umfassenden gestalteten Lebensgeschichte konnte die Autorin Dr. Maren Gottschalk auf einen Fundus von Literatur, Interviews und Wissen zurückgreifen und diesen durch weitere Textquellen ergänzen. So entsteht anhand ihrer Recherchen das beeindruckende Porträt einer vielschichtigen historischen Persönlichkeit, die von ihrem Naturell her vielen Gleichaltrigen ähnelt und die schließlich doch einen ganz eigenen und schwierigen Weg einschlug.
Im Hinblick auf das grausame Kriegsgeschehen in der Ukraine, ist die Thematik leider hoch aktuell und intensiv nahe auch an den jungen Menschen in unserer Gesellschaft, an die die Einladung zur Lesung besonders gerichtet ist.

Die Lesung ist ein Kooperationsprojekt des Träger- und Förderverein Synagoge Meisenheim e. V., der Ev. Jugend An Nahe und Glan und dem Paul-Schneider-Gymnasium Meisenheim. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!.

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Es gilt die 3G Regel.