Gesellschaftliche Konflikte machen auch vor der Kitatür nicht halt. Wenn islamfeindliche Bewegungen gegen die Neugestaltung eines Spielplatzes nach „Alibaba und die 40 Räuber“ mobil machen, weil sie eine „Islamisierung unserer Kinder“ befürchten und konservative bis rechte Akteur*innen wegen einer Broschüre zu geschlechtlicher Vielfalt gegen den Berliner Senat hetzen, ist klar: Rechtspopulist*innen versuchen auch und gerade in Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, ihre Ideologien durchzusetzen und menschenfeindliche Positionen zu verbreiten.

Gleichzeitig sind (antimuslimischer) Rassismus, Antisemitismus sowie Homo-und Transfeindlichkeit keine Phänomene des rechten Rands, sondern längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Diskriminierung und Ausgrenzung betreffen auch Kinder in der Kita, die Erfahrungen von Ungleichbehandlung machen. Eltern und Erzieher*innen bringen ihre Weltanschauung und Vorurteile mit in die Kita, die eigentlich ein Ort der Vielfalt und Akzeptanz sein sollte. Kinder lernen schon sehr früh gesellschaftlich wirksame Vorurteile und verinnerlichen diese. Was tun, damit alle Kinder sich in der Kita wohlfühlen können und respektiert werden?

Mit der Handreichung „Ene, mene, muh und raus bist du!“ – Zum Umgang mit Rechtspopulismus und Menschenfeindlichkeit in Kitas“ möchte die Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus eine Antwort auf diese Frage geben. Die Broschüre sensibilisiert für einen kritischen Umgang mit Diskriminierung im frühkindlichen Bildungsbereich und hilft dabei, mit aktuellen Herausforderungen umzugehen. Anhand konkreter Fallbesprechungen werden Fachkräfte und Erzieher*innen auf Strategien rechter Akteure aufmerksam gemacht und unterstützt, eine Normalisierung rechtsextremer und menschenfeindlicher Einstellungen im frühkindlichen Bildungsbereich entgegen zu wirken. Die Broschüre bereitet Einrichtungen auch darauf vor, mit diskriminierenden Äußerungen oder Handlungen aus der Elternschaft und dem eigenen Kollegium umzugehen. Mit unterschiedlichen Perspektiven und in Expert*inneninterviews werden Gegenstrategien zu menschenverachtenden Positionen und Diskriminierung entwickelt und die Kita als Ort der ersten Instanz der Demokratiepädagogik gestärkt. Dadurch wird die Kita für alle Kinder ein sicherer Ort der Bildung und Teilhabe.

Inhalt:

  • Kindertagesbetreuung in Zeiten rechtspopulistischer Mobilisierungen
  • Fallanalysen und Handlungsmöglichkeiten in der Praxis
  • Handlungsempfehlungen aus unserer Arbeit
  • Kindern Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen
  • Antirassistisches Handeln in der frühkindlichen Bildung
  • Kindeswohl und Kinderrechte
  • Vorurteilsbewusste Erziehung
  • Elternarbeit zwischen Wertschätzung und Positionierung
  • Für Empowerment und Diversität – die jüdische Kita Tamar
  • Weitere Informationen, Hilfe und Beratung

Die Broschüre steht zum kostenfreien Download auf amadeu-antonio-stiftung.de zur Verfügung.
Bestellung der gedruckten Exemplare: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Text: amadeu-antonio-stiftung.de