Alexander Eckes (links) – hier mit Ausländerpfarrer Siegfried Pick und mit Estefanos Liam aus Eritrea – profitiert bis heute von seinem Freiwilligendienst im Pfarramt für Ausländerarbeit im Kirchenkreis An Nahe und Glan.

 

Das Pfarramt für Ausländerpfarramt hat demnächst wieder einen Platz für einen Freiwilligen. Kontakt per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Telefon: 0671-8459152
auslaenderpfarramt.de

Als die heutigen „Bufdis“ noch „Zivis“ hießen, leistete Alexander Eckes 2002 und 2003 einen Freiwilligendienst im Ausländerpfarramt in Bad Kreuznach. Er hatte gerade sein Abitur am Gymnasium in Kirn abgelegt, als er von dieser Möglichkeit hörte. „Das fand ich total spannend, denn es geht darum, Flüchtlingen, die mit nichts nach Deutschland kommen, hier ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen“, erinnert er sich. Seine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Vom ersten Tag an war er mitten drin im multikulturellen Leben, schleppte Kisten und organisierte gebrauchte Möbel, um einem jungen Mann beim Umzug zu helfen. Sehr schnell wurde ihm die komplizierte Rechtslage der Flüchtlinge und der psychische Druck, unter dem sie stehen, bewusst.

„Die Aufgaben sind ungeheuer vielfältig“, sagt Alexander Eckes. „Vom Möbelschleppen über Deutschkurse bis zu Kontakten mit Rechtsanwälten ist alles möglich.“ Froh war er über seine Fremdsprachenkenntnisse, denn sie ermöglichten einen direkten Zugang zu den Neuankömmlingen. So konnte Eckes viel für die Flüchtlinge tun, unter anderem gab er in seinem Heimatort Simmertal Deutschkurse. Dort leben seit vielen Jahren Zuwanderer in einer Sammelunterkunft. Teamarbeit und ständiges Zuarbeiten gehörte für ihn bald zum Alltag. Der Kontakt zu den Flüchtlingen fiel ihm leicht, waren doch viele von ihnen etwa im gleichen Alter wie er.

„Für unser Team ist die Mitarbeit von jungen Leuten ganz wichtig“, betont Ausländerpfarrer Siegfried Pick. Gerade die jüngeren Flüchtlinge - zum Beispiel die vielen jungen Afghanen, die von dem Pfarramt betreut werden - wendeten sich gerne mit kleineren Problemen an die Freiwilligen. „Sie sind spontan und bereichern uns mit ihrer Kreativität und sie sind fit in den neuen Medien, das ist sehr wertvoll für unsere Arbeit“, erklärt Pick.  Dafür biete das Ausländerpfarramt jedem die Chance, sich mit seinen Fähigkeiten einzubringen. Ermutigt zu bürgerlichem Engagement setzen sich viele der ehemaligen Zivildienstleistenden heute in Menschrechtsorganisationen ein.

 Er habe unglaublich viel gelernt in dieser Zeit, bestätigt Alexander Eckes: „Organisieren, für andere Verantwortung übernehmen, Teamarbeit – alles Dinge, die mir bis heute sehr zugute kommen.“ Bereits während der Schulzeit entschied er sich, Pfarrer zu werden. Nach dem Theologiestudium in Wuppertal und Bonn und dem Vikariat in der Stiftung kreuznacher diakononie arbeitet er heute als Pfarrer zur Anstellung in der Kirchengemeinde Hundsbach. Er hat von seinem Freiwilligendienst profitiert und meint: „Ich weiß, was zu tun ist, wenn ein Flüchtling an die Tür des Pfarrhauses
klopft.“

Text und Fotos: Marion Unger, Evangelischer Kirchenkreis An Nahe und Glan