Projektträgerschaft

Bistum Trier
Dekanat Bad Kreuznach
Schulstraße 12
55568 Staudernheim

Telefon 06751 854349

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www.kath-jugend-kh.de

Schnell kommt es zu einer unguten Separierung der Religionen, die nur wenige Möglichkeiten des Austauschen, des Kennenlernens bietet. Da nur das Fremde meist als das Gefährliche gesehen wird, möchte dieses Projekt Jugendliche und junge Erwachsene an die Fragestellungen heranführen: Wie prägen die Religionen das Zusammenleben? Wie kann es gelingen Vorurteile zu beseitigen und Hintergründe zu erfahren?

Ziele des Projektes

Begegnungsräume für Jugendliche verschiedener Religionen und unterschiedlicher Herkunft eröffnen Sensibilisierung für den Mitbürger und seine religiöse bzw. kulturelle Prägung
Erleben der religiösen Praktiken und Austausch über Glaubensüberzeugungen
Verstehen der Zusammenhänge von Religion und Kultur
Erkennen der multinationalen und multireligiösen Vielfalt  und Entdeckung der
  gegenseitigen Bereicherung aber auch der Konfliktfelder
Reflexion der eigenen relig. und sozialen Identität
Entwicklung von Strukturen, die den interkulturellen/ interreligiösen Dialog fördern


Das Projekt gliedert sich in 3 Veranstaltungsblöcke:

1. Begegnungsabend in der Synagoge Bad Kreuznach

  • inhaltliche Vorbereitung durch Erarbeitung eines Basiswissens über die jüd. Religion und Kultur
  • Teilnahme an rituellen Feiern der jüd. Kultusgemeinde.
  • Begegnung und Austausch zwischen Jugendlichen der beiden Religionen


2. Begegnungsabend in der Moschee des türk. Arbeitervereins in Bad Kreuznach

  • Inhalt entspricht Punkt 1.)


3. Jugendbildungsfahrt nach London als Schmelztiegel der Kulturen/ Religionen

  • 1. Teil: Vorbereitungsworkshop
  • 2. Teil: Bildungsfahrt mit dem Fokus auf den Religionen in der Stadt London und ihrem Zusammenleben (Christentum-Islam-Judentum-Buddhismus)
  • 3. Teil: Nachbereitungsworkshop


Bericht zur Veranstaltung

Gruppenbild in LondonGruppenbild in London14 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem katholischen Dekanat Bad Kreuznach waren fünf Tage in London unterwegs, um die kulturelle und religiöse Vielfalt dieser Weltstadt zu entdecken. Die interreligiöse Bildungsfahrt wurde geleitet von der Pastoralreferentin für Jugendarbeit im Dekanat, Jennifer Schmitt, und unterstützt durch das Bundesprogramm „Vielfalt tut gut“.

Wie unterschiedlich die Menschen in London leben und glauben, erlebten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, als sie jeden Tag ein anderes Stadtviertel mit seinen individuellen Gotteshäusern erkundeten. Auf dem Programm stand der Besuch der größten muslimischen Gemeinde in London, der East London Mosque. In einem Gespräch mit einer jungen Muslimin erfuhren die jungen Erwachsenen, dass die meisten Gemeindemitglieder aus Pakistan eingewandert sind und hier ihre neue Heimat gefunden haben.

So ging es nach dem Besuch auch weiter durch die Brick Lane, die Straße, in der es wegen der Vielzahl an pakistanischen Spezialitätenrestaurants sehr fremd und exotisch duftet und auch schmeckt. Auch die Vielfalt der christlichen Konfessionen zeigt sich im Rundgang durch diese multikulturellen Stadt. So stand ein Besuch der anglikanischen St. Pauls Cathedral und der kath. Westminster Cathedral auf dem Plan. In den Kirchenführungen erfuhren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, welche Rolle die Konfessionen in der geschichtlichen Entwicklung der Stadt und der Monarchie spielten.

Ein spezielles Erlebnis war der geführte Rundgang durch das jüdische Viertel mit dem Besuch der der ältesten Moschee in Großbritannien. Ältere Gemeindemitglieder wussten davon zu berichten, wie bewegt das jüdische Leben in London in der Vergangenheit war. Das Highlight der Entdeckertour war schließlich der Besuch des großen hinduistischen Tempels. Etwas außerhalb gelegen, stand die Gruppe nach Fahrt mit der U-Bahn und einem längere Fußweg vor einem überwältigenden, aus weißem Marmor und Granit errichteten und filigran verzierten Bauwerk. „Wir hatten das Glück, an einer täglich stattfindenden Lichterfeier teilnehmen zu dürfen und die rituellen Bräuche der hinduistischen Gemeinde kennen zu lernen.“ berichtete Olaf (21 Jahre) begeistert. Viele dieser neuen und zunächst fremden Eindrücke konnten anschließend in einer Gesprächsrunde mit zwei jungen Tempelführern angesprochen und ausgetauscht werden.

Am Ende dieser Fahrt kamen die jungen Erwachsenen mit vielen bunten Einblicken in die großen Weltreligionen und die Lebensart ihrer Mitgliederinnen und Mitglieder zurück und lernten London als eine Stadt kennen, in der diese vielfältigen Glaubens- und Weltanschauungen friedlich nebeneinander leben.

Eine Teilnehmerin, Ruth (20 Jahre) fasst es für sich zusammen:

„Ich bin erstmals mit Vertreterinnen und Vertretern fremder Religionen ins Gespräch gekommen. Bei mir wurden dadurch Barrieren aufgebrochen und ich habe ein Verständnis für andere Religionen gewonnen, obwohl mich manches weiterhin befremdet.“

 

Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms:
VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie

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