Projekte 2013
Das Ziel unserer Jugendfreizeit und Bildungsfahrt ist die Toleranzarbeit. Wir wollen Jugendlichen aufzeigen, dass kulturelle Vielfalt eine Bereicherung für ihr Leben und das Leben der Gesellschaft ist, in der sie sich bewegen.
"Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird."
" Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart." Richard von Weizäcker, Rede am 8. Mai 1985 vor dem deutschen Bundestag
Ausgehend von diesen Zitaten, ergeben sich für die Studienreise folgende Ziele:
Heinz Hesdörffer (Holocaustüberlebender, 89 Jahre) unterstützt seit Jahren junge Menschen bei der Aufarbeitung ihrer deutschen Geschichte von 1933 - 1945. Dabei ist er von einem Leitgedanken geprägt: "Ich kann und will die junge Generation nicht verantwortlich machen für das, was sie nicht zu verantworten haben."
Ziel des Projektes
Kunst wird während der Workshop-Woche zur Plattform, um sich mit Menschenbildern kritisch und konstruktiv auseinander zusetzen.
Dadurch werden Wahrnehmungen, „fertige“ Bilder und Konzepte, die wir voneinander haben, herausgefordert und durch Kunst Perspektiven aufgezeigt, zum einen, um sich seiner selbst zu vergewissern „Wer bin ich“, zum anderen, um sich darin zu üben, einander mit „neuen Augen“ zu sehen.
Verschiedene Künste sind hier zugleich Mittel der Selbstfindung wie auch Kommunikationsappell an die Betrachter. Provoziert werden typisierte Bilder, die sich durch kulturelle, ethnische oder religiöse Scheincharakteristika legitimiert meinen. Elementarer Bestandteil ist daher die Kommunikation der Ergebnisse und Kunstwerke an die Öffentlichkeit. Daher soll durch eine Ausstellung weiteren Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich mit ihren Erfahrungen, und Ansichten auseinander zu setzten und sich kreativ einzubringen.
Projektträgerschaft
Kunstwerkstatt Bad Kreuznach e. V.Renate Ziegler
Mannheimer Str. 71
55543 Bad Kreuznach
0179 995 92 33
kunstwerkstatt-kh.de
Handlungskonzept
2 Tage für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren
1. Modul:
Schau hinter die Fassade, ohne Kleider - ich - ein Mensch (wir sind alle gleich)
Einführung ins Thema, Skulpturenwerkstatt: jeder TN formt einen Menschen aus Ton, inspiriert von den "Wurzellleutchen" (Luftwurzeln) eines Baumes im Schlosspark, von jedem TN wird ein Fotoportrait angefertigt / Vorbereitung auf Modul 3.
2. Modul:
Was Kleider aus und mit Menschen machen - unterscheide, schau genauhin, Vorsicht vor Vorurteilen (wir sehen nur verschieden aus)
Schreibwerkstatt: Auseinandersetzung mit dem Thema, Texte schreiben, Gedichte formulieren,Diese werden in einem selbstgestalteten Leporello zusammengestellt. Aus den Ergebnissen der Schreibwerkstatt wird zusätzlich eine Rauminstallation aufgebaut.
3. Modul:
Das bin ich! Porträts als Selbstaussage, Die Fotoportraits werden im Rahmen der Medienwerkstattarbeit digital (Grafikbearbeitungsprogramm) bearbeitet, danach in DIN A 2 ausgedruckt und dann analog (mit Stiften, Collagenelementen etc) grafisch ergänzt, verfremdet und weiterentwickelt.
4. Modul:
Spiel mit Kleidungen - Verstehen lernen, Verstehen durch Rollen-Kleidungs-Tausch,
eingeladen werden Menschen aus anderen Kulturkreisen, die zeigen, wie man sich traditionell kleidet, die TN können die Kleidung anziehen, sich fotografieren lassen und werden dazu anschließend befragt / dabei wird gefilmt (Feedback zum Identitätswechsel).
Der ganze Workshop wird mit einem Kamera-Team (Jugendliche TeilnehmerInnen) mit Foto-, Videokamera und Mikrofon begleitet zur Dokumentation.
1 Tag: für Kinder von 5 - 10 Jahren:
Skulpturenwerkstatt, Verfremdung des eigenen Portraits, erstellen von Ganzkörperbildern mit Kleidung ( Stoffcollage) aus anderen Kulturkreisen, mit Loch in Kopfform, zum Fotografieren der Kinder und Ausstellungsbesucher.
Making Of
Der Engel der Kulturen soll das interreligiöse und interkulturelle Zusammenleben in der Stadt Bad Kreuznach durch Wahrnehmung der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften stärken. Gestaltet zusammen mit Vertretern der Religionsgemeinschaften, aber auch Multiplikator/innen und zentralen Personen der Stadt, soll der Aktionstag Brücken schlagen und Vorurteile abbauen.
In einer 10 tägigen Kinderbegegnungsfreizeit soll das Zusammenleben von Kindern verschiedenster Herkunft als Normalität und Bereicherung erlebt werden. Die Kinder äußern am Ende ihr Interesse an einer ähnlichen Maßnahme erneut teilzunehmen.